EEG 2016 gefährdet nachhaltige Energieerzeugung im ländlichen Raum
Biogasrat+ e. V. fordert moderates Wachstum für Biomasseanlagen
Berlin, 29.06.2016. Unter dem Motto „Zukunft sichern, Bauern stärken“ beginnt heute in Hannover der Deutsche Bauerntag. Aus diesem Anlass verweist der Biogasrat+ e. V. auf die herausragende Rolle der Landwirte bei der Energiewende. „Die Energieerzeugung aus Biogas und Biomethan ist eine wichtige Säule der modernen Landwirtschaft und muss es auch bleiben“, so Janet Hochi, Geschäftsführerin des Biogasrat+ e. V. „Für eine verlässliche Zukunft der Bioenergieerzeugung und -verwertung im ländlichen Raum muss in den aktuellen Beratungen im Bundestag zum EEG 2016 auch neuen Bioenergieprojekten ein moderates Wachstum ermöglicht werden, nur auf den Bestand zu fokussieren greift zu kurz und läutet das Ende der Branche ein“, warnt der Biogasrat. „Obwohl der Neubau von Biomasseanlagen zusätzliche Kapitalkosten von durchschnittlich 2,0 ct/kWh hat, ist für Neuanlagen ein Gebotshöchstwert von lediglich 14,88 ct/kWh in den Ausschreibungen vorgesehen, während für bereits bestehende Anlagen ein Gebotshöchstwert von 16,9 ct/kWh gelten soll“, kritisiert Hochi. Diese willkürliche politische Diskriminierung von Neuanlagen zur Stromerzeugung aus Biomasse bei den geplanten Ausschreibungen sei nicht hinnehmbar. „Wenn tatsächlich der politische Wille besteht, den Ausbau der Bioenergieerzeugung von 150 MW pro Jahr bzw. 200 MW pro Jahr zu erreichen, dann muss der Gebotshöchstpreis für Biomasse-Neuanlagen auf 18,9 ct/kWh angehoben werden!“ fordert Hochi von den Parlamentariern. Zudem sieht der Biogasrat+ e. V. große Potenziale, Bioenergieprojekte kosteneffizient zu realisieren. Notwendig sei dafür jedoch ein einfaches Ausschreibungsverfahren ohne Überregulierungen. Mit einem flexiblen Substrateinsatz könnten Anlagenbetreiber, Substratlieferanten und -erzeuger marktwirtschaftlich agieren und die Erschließung sowie den Einsatz alternativer Substrate vorantreiben. „Wir brauchen mehr Markt und keine weiteren Beschränkungen durch willkürlich festgelegte Korrekturfaktoren oder Begrenzungen bei den Einsatzstoffen im EEG 2016“, erklärt der Biogasrat.
Pressekontakt:
Dr. Karin Retzlaff
karin.retzlaff@biogasrat.de
Tel.: +49 30 206 218 100
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